Dunkelstirniges Flechtenbärchen (Eilema lutarella)

Dieses, mit maximal 30 mm Flügelspannweite zu Recht "BärCHEN" genannte Tierchen, entdeckt man nicht im Vorbeigehen. Denn erstens sind Dunkelstirnige Flechtenbärchen (Eilema luterella) ziemlich selten und zweitens durch ihre Farbe bestens zwischen Blüten und Blättern getarnt. Wenn sie sich nicht gerade der Nahrungssuche oder der Balz um die Weibchen widmen, sitzen sie mit eingerollten Flügeln reglos auf den Pflanzen und sind leicht zu übersehen. Und wenn sie da so sitzen, kann man sich kaum vorstellen, welch lebhafte Leidenschaft das Männchen beim Werben um ein Weibchen an den Tag legt. Das unablässige Anfliegen und Anpirschen an das Objekt der Begierde, das aufdringliche Packen des Weibchens - darüber konnte ich nur staunen (über die stoische Ruhe der Weibchen übrigens auch). Das Dunkelstirnige Flechtenbärchen mag sonniges, spärlich bewachenes Grasland und einen eben solchen Lebensraum bewohnt es in Staaken. Das Gelände ist nicht durchgängig bewachsen, sondern von kleinen, steinigen Flächen durchbrochen, auf denen verschiedene Stein- und Erdflechten gedeihen, die die Hauptnahrungsquelle der Raupen darstellen (daher auch der Name "Flechtenbärchen").  Wie alle unsere Schmetterlinge ist dieses Flechtenbärchen geschützt. Es gehört sogar zu den stark bedrohten Schmetterlingsarten in Berlin, da die von ihm genutzten Lebensräume immer seltener werden. Um so größer ist meine Freude darüber, dass sich in meiner Wohnnähe ein Areal befindet, auf dem ich diese Falter beobachten kann.