Diesen kleinen Schmetterling habe ich schon zig Mal in meinen Büchern bewundert, denn ich finde ihn ausgesprochen schön - das Ackerwinden-Bunteulchen. Die kontrastreiche Zeichnung ist einfach ein Hingucker. Mit einer Flügelspannweite von maximal knapp 25 mm gehört der Falter zu den Kleinen im Reich der Geflügelten und ist nur schwer zu entdecken, wenn er ich nicht gerade auffliegt. Und genau dieses Glück hatte ich: Am Rand einer trockenen Brache flatterte er zwischen trockenen Halmen und Gräsern aus dem Vorjahr plötzlich auf und ließ sich vor meinen Augen an einem Grashalm nieder. Ich wusste sofort, worum es sich handelt. Leider blieb er nicht lange sitzen und entschwand in die Weiten des Brachlandes. Das Ackerwinden-Bunteulchen bewohnt trockene, lichte Brachen, Wegränder und wiesenähnliche Gelände oder Hänge und mag warme Gebiete. In diesen Biotopen, im Farbenspiel von Braun- und Grüntönen verschafft ihm die Farbe seiner Flügel eine perfekte Tarnung. Wie sein Name vermuten lässt, besteht eine enge Bindung zur Ackerwinde. Das kleine Allerweltsgewächs, das fast jeder kennt, ist die ausschließliche Nahrungspflanze seiner Raupen. Leider steht der schöne Falter in Deutschland bereits auf der Vorwarnliste für die Roten Listen der vom Aussterben bedrohten Arten und teilt damit das Schicksal vieler anderer Schmetterlinge. Ein Grund mehr zur Freude über den außergewöhnlichen Fund.