Mit einer Flügelspannweite von bis zu 27 Millimetern gehört der Kleine Feuerfalter (Lycaena phlaeas) nicht zu den Größten in der Bläulingsfamilie und trägt seinen Namen von daher völlig zu Recht. Aufgrund seiner langen Flugzeit von Mitte April bis Ende Oktober und seiner Häufigkeit ist der Kleine Feuerfalter ein hervorragendes Beobachtungsobjekt und noch dazu sehr fotogen. Die Grundfarben der Oberseite sind Braun und Orange garniert mit schwarzen Würfeln. Wenn auf den Wiesen und an Wegrändern kaum noch ein Tagfalter fliegt, erzählt der Kleine Feuerfalter vom vergangenen Sommer und nutzt jeden noch warmen Tag. Mal nimmt er auf Gräsern und Blättern ein Sonnenbad, mal besucht er die letzten Blüten von Graukresse oder Rainfarn, um Nektar zu saugen. Erst wenn Frost die Nächte in Besitz nimmt, sterben die letzten Kleinen Feuerfalter des Jahres. Kleine Feuerfalter lieben sonnige, nicht allzu dicht bewachsene Lebensräume. Sandige, lückige Brachen, Feld-, Weg- und Waldränder oder Wiesen - der Kleine Feuerfalter stellt an seinen Lebensraum keine allzu großen Ansprüche. Hauptsache, es gibt reichlich Blüten und die Nahrungspflanzen der Raupen: den Kleinen oder Großen Sauerampfer. Männchen und Weibchen sehen übrigens gleich aus - das unterscheidet den Kleinen Feuerfalter von anderen Bläulingen.
Feuerfalter fliegen sich auf der Suche nach einem Partner unablässig hinterher oder einer läuft dem anderen am Boden nach. Haben sich zwei gefunden, verschwinden sie an einem Stängel entlang Richtung Boden und sorgen dort für Nachwuchs. Die Eier werden vom Weibchen an den Blattunterseiten der Nahrungspflanzen abgelegt. Die bis zu 15 Millimeter langen Raupen verbleiben an den Blattunterseiten und fressen ausschließlich dort. Die Überwinterung erfolgt als Raupe. Im Laufe eines Jahres sorgen Kleine Feuerfalter für mindestens drei Faltergenerationen.
Kleine Feuerfalter nutzen das Blütenangebot, welches sich in ihrem Habitat anbietet. Besonders beliebt sind Frühlings-Greiskraut und Jacobskreuzkraut, auf dessen gelben Blüten sich oft mehrere Kleine Feuerfalter und auch andere Vertreter der Bläulingsfamilie einfinden. Außerdem seien Graukresse, Kleegewächse, Spitzwegerich, Nickende Distel, Gemeine Grasnelke, Gemeine Schafgarbe, Rainfarn, Weißdorn und Berg-Sandglöckchen stellvertretend für alle Pflanzen genannt, die Kleine Feuerfalter zum Nektarerwerb nutzen.