Die hier vorgestellten Vögel gehören zur Familie der Würger (Laniidae), Gattung Echte Würger (Lanius). Zugegeben - Würger, Echte Würger ... das hört sich nicht gerade freundlich an und passt auch irgendwie nicht zu einem Vogel. Tatsache ist, Neuntöter (Lanius collurio) und Raubwürger (Lanius excobitor) gehören zu eben dieser Familie bzw. Gattung. Und zwar nicht, weil sie ihre Beute erwürgen (wie sollte das auch gehen), sondern weil sie die unverdaulichen Reste (zum Beispiel Federn, Knochen oder Chitinpanzer) wieder hervorwürgen und ausspeien. Gemeinsam ist ihnen außerdem, dass sie erbeutete Lebewesen auf Dornen aufspießen. Einerseits dient dieses Verhalten der Vorratshaltung und andererseits lassen sich größere Beutetiere auf diese Weise fixieren und besser mit dem Schnabel zerkleinern. Während ich den Neuntöter regelmäßig in meiner Wohngegend und auf Rügen sowie auf dem Darß beobachten kann, gehört der Raubwürger zu den extrem seltenen Anblicken. In meiner Nähe kenne ich lediglich ein Gebiet, in welchem er regelmäßig von Januar bis ca. Mitte März auftaucht. Mit dem Fotografieren des seltenen Wintergastes sieht es außerdem ziemlich schlecht aus, denn er ist extrem scheu. Egal, ich freue mich jedesmal wie verrückt, wenn der Raubwürger endlich auftaucht. Die Familie der Echten Würger umfasst übrigens knapp 30 Arten. In früheren Zeiten lebten neben den beiden bereits genannten noch der Schwarzstirnwürger sowie der Rotkopfbürger in Deutschland. Beide Arten gelten hierzulande inzwischen als ausgestorben. Ein Schicksal, welches den Raubwürger aufgrund der fortschreitenden Lebensraumzerstörung ebenfalls ereilen könnte. Und auch wenn der Neuntöter heute in manchen Gegenden noch regelmäßiger und recht häufiger Brutvogel ist - seine Bestände nehmen beständig ab. Warum das so ist und was Neuntöter und Raubwürger zum Leben brauchen - das erfahren Sie auf den folgenden Seiten.
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