Gänsesäger (Mergus merganser)

Interessanter Weise schwamm eine riesige schwarz-weiße Mantelmöwe lässig im Gänsesägertrupp mit. Ganz so, als könne sie kein Wässerchen trüben und wäre nur rein zufällig dabei. Tatsächlich hatte sie ständig das Tun der Gänsesäger im Blick und nahm den auftauchenden Vögeln in äußerst aggressiver Manier die gefangenen Fische ab. Seltsam, dass die Vögel die große Möwe trotzdem in ihrer Mitte duldeten. Vielleicht lag es am schwarz-weißen Gefieder, welches die Mantelmöwe mit den männlichen Gänsesägern gemeinsam hat. Ich weiß es nicht.

Die Tatsache, dass Gänsejäger Fische fangen, brachte ihnen jede Menge zweibeinige Feinde ein. Die schönen Vögel teilten das Schicksal der Kormorane, wurden als Konkurrenten betrachtet und bejagt. Die Folge war eine massive Reduzierung der Bestände; mancherorts verschwanden sie völlig. Dass man insbesondere in den Wintermonaten zahlreiche Gänsejäger in Küstennähe antrifft, ist darauf zurückzuführen, dass es sich zum Großteil um hier überwinternde Vögel handelt, die im Frühling in nördliche Gefilde zurückkehren. Ich finde übrigens, dass sich Gänsesäger in einem  Punkt von vielen anderen Vögeln unterscheiden. In der Welt der gefiederten Freunde ist es ja Usus, dass das Männchen in der Regel bedeutend auffälliger und schöner gekleidet ist als das Weibchen. Das ist für meinen Geschmack bei den Gänsesägern nicht so. Ich finde Männchen und Weibchen gleichermaßen schön, auch wenn sie von den Farbtönen her völlig unterschiedlich daher kommen.